Von Grabesstille kann hier keine Rede sein: “Wie sieht's denn hier aus? Traurig, traurig!“ Eine Besucherin des Ohlsdorfer Friedhofs blickt auf das Grab von Monica Bleibtreu.

Dreieinhalb Monate nach dem Tod der Schauspielerin sind die Kränze verschwunden. Übrig sind ein kaum bepflanzter Erdhaufen und ein Blumentopf, der vor lauter Einsamkeit ungefallen zu sein scheint. Kein Name, kein Grabstein. Aber ist das empörenswert? Was Menschen irritiert, kann Toten egal sein. Und gerade durch die Anonymität vermittelt dieses Grab: "Hier ruht Monica Bleibtreu." Oder glaubt irgendjemand, Jim Morrison würde sich freuen, dass jeden Tag Fans zum Pariser Friedhof Père Lachaise pilgern, um auf seinen Gebeinen zu kiffen?