Sollte es eines letzten Beweises bedurft haben, dass sich die NPD-Führung und weite Teile ihrer Anhängerschaft meilenweit außerhalb jedes wählbaren Spektrums bewegen, dann ist er mit dem Vorfall in Bramfeld - und der Reaktion des Hamburger NPD-Chefs Rieger - endgültig erbracht.

Eine Partei, deren Anhänger Fäuste sprechen lassen, wenn Andersdenkende Widerworte formulieren, hat in keiner Demokratie der Welt etwas verloren. Ein Vorsitzender, der deutlich sagt, dass er bereit ist, die Faust einzusetzen, wenn ihm Prospektmaterial gestohlen wird, passt gewiss in eine solche Partei. Nie und nimmer aber in eine demokratische, dem Grundgesetz verpflichtete Volksvertretung. Selbstverständlich gilt auch für die Männer, die in Bramfeld einen Briten mit dunkler Hautfarbe zusammenschlugen, zunächst die Unschuldsvermutung. Doch wer sich als Wahlkämpfer zu Gewalt hinreißen lässt, der hat in der Politik nicht einmal im Ansatz etwas zu suchen.