Die Initiative “Laut gegen Nazis“ feierte ihr fünfjähriges Bestehen mit einem Aktionstag gegen rechte Gewalt und rechtes Gedankengut.

Hamburg. Laut, lauter, Spielbudenplatz. Diese Formel galt am Sonnabend für das Herz St. Paulis: Denn dort feierte vom frühen Nachmittag an und bis zum späten Abend die aus Hamburg stammende und bundesweit tätige Initiative "Laut gegen Nazis" ihr fünfjähriges Bestehen mit einem Aktionstag gegen rechte Gewalt und rechtes Gedankengut. Nach Veranstalterangaben fiel der ursprünglich geplante Demonstrationszug durch St. Pauli zwar wegen "logistischer Probleme" aus - doch das tat der eigentlichen Kundgebung auf dem Spielbudenplatz keinen Abbruch: Denn auf der Bühne sorgten nacheinander Dutzende Redner und Künstler mit Wort- und Musikbeiträgen für Furore. Gut 1500 Menschen sahen nach Schätzung der Organisatoren bei dem Spektakel zu.

So wie Tim Hanserdorff: "Nazis sind gefährliche Menschenverächter!", rief der 19 Jahre alte Schüler aus Lüneburg. So oder so ähnlich dachten wohl die meisten Leute auf dem Spielbudenplatz, die auf der Bühne ein kleines Starprogramm geboten bekamen: Neben unbekannten Namen - darunter auch mehrere Naziopfer - traten nämlich auch Prominente wie die Schauspielerin Alexandra Kamp oder der Sänger Sebastian Krumbiegel ("Die Prinzen") auf, um mit ihrer Präsenz ein Zeichen gegen rechts zu setzen. Tenor: "Wenn Menschen wegen ihrer Herkunft, Nationalität, Kultur oder sozialer Stellung angefeindet oder diskriminiert werden, verstößt das nicht nur gegen das Grundgesetz, sondern stört auch das friedliche Zusammenleben."

Das Fazit der Veranstaltung zieht Neelke Janssen von "Laut gegen Nazis: "Die Stimmung war super, vor allem superfriedlich", sagt sie. Und ergänzt: "Auch wenn die Publikumsresonanz hätte besser sein können, haben wir das Thema Rechtsextremismus wieder ein bisschen mehr ins gesellschaftliche Interesse gerückt."