Afrob und Smudo werden auch da sein - die Rapper machen sich wie viele andere für die Initiative “Laut gegen Nazis“ stark. Die gibt es seit fünf Jahren, und deshalb ist am heutigen Sonnabend ab 14 Uhr auf dem Spielbudenplatz eine Großkundgebung geplant. Corny Littmann, Präsident des FC St. Pauli und Theaterchef (Schmidts), engagiert sich ebenfalls. Er sagt: “Wir werden zeigen, dass wir nicht aufhören, laut zu sein. Wir werden Flagge zeigen - und das im Herzen von St. Pauli.“

Nach Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg steht Hamburg an vierter Stelle der Statistik gewalttätiger Übergriffe durch Rechtsextreme. Die Initiatoren der Kundgebung wissen: Wenn Menschen wegen ihrer Herkunft, Nationalität, Kultur oder sozialer Stellung angefeindet oder diskriminiert werden, verstößt das nicht nur gegen das Grundgesetz, sondern stört auch das friedliche Zusammenleben und schadet dem Wohl und Ansehen Hamburgs: Deshalb hat es sich die Kampagne "Laut gegen Nazis - Rechte Gewalt kann jeden treffen" zur Aufgabe gemacht, auf die Gefahr des nicht versiegenden Rechtsextremismus hinzuweisen.

Prominente Unterstützung bekommen die Initiatoren Jörn Menge, Andreas Strippel, Ruth Schnitzler und Ralf Burmester auch von der Schauspielerin Alexandra Kamp, Benny Adrion (Viva con Agua) und Sebastian Krumbiegel (Die Prinzen).

Die Zahlen sind erschreckend: 143 Todesopfer und 1113 Verletzte durch rechte Gewalt und mehr als 20 000 politisch motivierte Straftaten der Rechtsextremen wurden im vorigen Jahr bundesweit registriert.

Alexandra Kamp räumt mit dem Vorurteil auf, dass Rassisten eine klar erkennbare Randgruppe sind: "Rassistische, demokratiefeindliche und autoritäre Aussagen werden auch von Menschen aus der so genannten 'gesellschaftlichen Mitte' getätigt und verbreitet." Die Pastorin Fanny Dethloff kennt viele Migranten, die wegen eines Kopftuchs oder ihrer Hautfarbe in der U-Bahn angepöbelt werden. "Das Schlimme ist: Kaum jemand macht in diesen Situationen den Mund auf, die meisten sehen weg."