Wie viele 1000 Führerscheinprüfungen er schon miterlebt hat, kann Peter Blocksdorf (59) nicht so genau sagen.

Nur an eine kann sich der Leiter der Technischen Prüfstelle vom TÜV Hanse noch gut erinnern: seine eigene. Er saß in einem Opel Rekord und sein Vater auf dem Beifahrersitz - als Fahrlehrer. Bei seiner eigenen Tochter (33) wollte Blocksdorf bei der Prüfung aber nicht mitfahren.

Rund 300 Führerscheinanwärter prüft Blocksdorf jedes Jahr. Das sind viel weniger als früher, als er noch nicht Leiter der Technischen Prüfstelle war und bei bis zu 1500 Prüflingen pro Jahr ins Auto stieg, aber es sind immer noch 210-mal Freude - und 90-mal Tränen. 30 Prozent seiner Prüflinge fallen beim ersten Anlauf durch, schätzt Blocksdorf.

"Selbstverständlich tun mir die Leute leid", sagt er. "Liebend gern würde ich allen den Führerschein geben." Weil Vorschrift aber Vorschrift ist, bleibt Blocksdorf manchmal nur das Trösten. "Der Verkehr ist in Hamburg sehr schwierig", sagt er dann etwa. Oder dass 1968, als er den Führerschein machte und mit einem grünen VW Käfer durch Hamburg düste, alles "viel einfacher" war.

Die Vielfalt an seinem Job begeistert Blocksdorf noch heute. "Auf die Sportwagen freue ich mich immer", sagt er. Selbst will er aber keinen haben. Sein Opel reicht ihm völlig.