Die Wangen von Volker Griebel (55) sind rot von Wind und Sonne, seine Augen so stahlblau wie der Nordseehimmel über ihm.

Sein Name steht nicht nur für die älteste, sondern zugleich auch für größte Sippe auf Hamburgs Elbinsel vor Cuxhaven - Neuwerk. Seit 1826 leben die Griebels, zu denen heute 15 Familienmitglieder zählen, auf dem etwa drei Quadratkilometer großen Eiland im Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer .

Volker Griebel ist dort Inselwart, vermittelt zwischen den 36 Inselbewohnern (darüber sechs Kinder) und dem Bezirksamt Mitte, dem Neuwerk zugeordnet ist. "Viel Bürokram und büschen Ausweisformalität", beschreibt der passionierte Jockey und Gestütswärter diese Arbeit. Mehr Spaß macht ihm jedoch die, bei der er der Natur nahe ist.

Seit 1974 lebt er mit Ehefrau Afra (56), Sohn Steffan (34), Schwiegertochter Alina (38) und den Enkeln Jana (10) und Kaya (6) wieder auf Neuwerk. Mit dem Wattwagen kutschiert er mindestens einmal täglich die Inselbewohner zum Festland und zurück. Und die 300 Urlauber und Tagesgäste, die sich über die Insel verteilen, auf der es keine Autos, aber einen Kranken- und einen Feuerwehrwagen sowie eine Schule für sechs Kinder gibt. Darüber hinaus betreiben die Griebels eine Pension - mit Heuboden für Schulklassen. Zeit für eigenen Urlaub? "Nur im Winter. Dann muss es auf eine Insel gehen, nur da fühlen wir uns wohl", sagt Griebel.