Polizeipräsident Werner Jantosch äußert sich im Interview über Inhalte und Finanzierung des geplanten Polizeimuseums.

Hamburger Abendblatt:

Warum braucht Hamburg ein Polizeimuseum?

Werner Jantosch:

Hamburg hat eine äußerst interessante Kriminalgeschichte, deren Zeugnisse etwa als Teil der Lehrmittelsammlung in den Kellern des Polizeipräsidiums lagern. Diesen ungewöhnlichen Schatz wollen wir einem größeren Publikum dauerhaft aufbereiten und ausstellen. Darunter sind einmalige Fälle wie der des Kaufhaus-Erpressers Dagobert oder die im "Stern" veröffentlichten gefälschten Hitler-Tagebücher.

Abendblatt:

Wie sieht das Konzept für das neue Hamburger Polizeimuseum aus?

Jantosch:

Wir wollen keine klassische Sammlung ausstellen, sondern eine erlebnisreiche Begegnungsstätte schaffen, in der die Besucher mit den verschiedensten Kommunikationsmitteln an die Arbeit der Polizei herangeführt werden. Wir wollen aufzeigen, wie die Polizei in der Vergangenheit gearbeitet hat. Gleichzeitig wollen wir einen Blick in die Zukunft wagen.

Abendblatt:

Wer hatte die Idee?

Jantosch:

Die Idee eines Polizeimuseums versuchen Polizei und Polizeiverein bereits seit mehreren Jahren in die Realität umzusetzen. Erst in diesem Jahr konnte jedoch ein geeignetes Gebäude gefunden werden.

Abendblatt:

Wie viel wird das Museum kosten?

Jantosch:

Der Ausbau des Museums wird knapp 900 000 Euro kosten. Die Bürgerschaft hat bereits 350 000 bereitgestellt. Der Rest soll über Sponsoren gedeckt werden. Es gibt bereits erste Kontakte.