Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (800 Mitarbeiter) in Hamburg sieht sich neuen Verschwendungsvorwürfen ausgesetzt.

Hamburg. Einmal sind es teure Designermöbel für die Chefetage, jetzt ist es eine ungewöhnliche Dienstreise der Präsidentin. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (800 Mitarbeiter) in Hamburg sieht sich neuen Verschwendungsvorwürfen ausgesetzt. So soll die neue Chefin Monika Breuch-Moritz eine Dienstreise nach Paris unterbrochen haben und auf Steuerzahler-Kosten zurück nach Deutschland geflogen sein, um dort einen Kurzurlaub während eines Wochenendes in der schönen Vulkaneifel am Laacher See zu verbringen. Am Montag ging es zurück nach Paris, ebenfalls von der öffentlichen Hand bezahlt. Zudem sei sie zu der Tagung der Unesco-Organisation Intergovernmental Oceanographic Commission (IOC) vom 15. bis zum 25. Juni gleich mit zwei zusätzlichen Mitarbeitern angereist - und nicht mit nur einem, wie es ihr Vorgänger immer gehandhabt habe. BSH-Sprecherin Gudrun Wiebe bestätigt die ungewöhnliche Unterbrechung, weist aber Vorwürfe einer Verschwendung strikt zurück. "Im Gegenteil", so Wiebe, sei durch die zwischenzeitliche Rückkehr an einem Wochenende sogar Geld für Übernachtungen in Paris gespart worden. So hätten drei zusätzliche Übernachtungen plus Tagegeld 380 Euro gekostet. Der Hin- und Rückflug an dem Wochenende aber nur 228 Euro. Wiebe: "Man muss das wie zwei Dienstreisen betrachten, zumal an dem Wochenende Arbeitsgruppen tagten, an denen die Präsidentin nicht teilnehmen musste." Für die anderen beiden BSH-Mitarbeiter hätten indes keine günstigen Flugverbindungen an dem Wochenende bestanden. Dass die neue BSH-Präsidentin gleich mit zwei statt mit einem Mitarbeiter zu der Tagung reiste, erklärt die BSH-Sprecherin mit vielen Personalwechseln in der Meeresbehörde.

Wie schon in der Vergangenheit kommen die Verschwendungsvorwürfe wieder aus BSH-Kreisen selbst, wie es beim BSH heißt. So waren dem Abendblatt 2008 Unterlagen über den teuren Umbau der BSH-Chefetage zugespielt worden, den der Vorgänger von Breuch-Moritz geplant hatte: Damals waren unter anderem ein Designersofa für 4400 Euro und zwölf edle Sessel zum Stückpreis von 800 Euro angeschafft worden.