So wird in Hamburg Pfingsten gefeiert? Heutzutage nicht mehr, aber zu Zeiten unserer Urgroßeltern erntete Köllisch begeisterte Zustimmung bei seinem Publikum, wenn er diese Verse am Spielbudenplatz vortrug.

Ilse Köbke schickte uns ein Exemplar der "Pingsttour", dessen Text und Schreibweise wir übernommen haben. Phonetik und Orthografie entsprechen nicht der Norm, die wir an anderer Stelle für das Plattdeutsche benutzen, aber dafür handelt es sich um ein Original-Köllisch "letzter Hand". Ausgebessert haben wir nur offenkundige Druckfehler. Es soll immer mehr Hamburger geben, die gar kein Hamburgisch verstehen. Für diese neu hinzugekommenen Freunde unserer Serie hier ein paar "Übersetzungshilfen": raisoneern = sich wortreich äußern; seepen (sepen) = einseifen, waschen; Göör = Kind; Puuch = Bett; gegen soß (söss) = gegen sechs Uhr; Troß = Menschengruppe, Trupp; witte Maibüx = weiße Maihose; Piependreiher = Pfeifenmacher; grapsen = greifen, abreißen; Sireen = Flieder; dreug (dröög) = trocken; Quell'ntol = Rodenbeker Quellental (heute Naturschutzgebiet); Köm (Kööm) = Schnaps; Buddel = Flasche; blarren = plärren, blöken; vun boben dol = von oben herab; glitschen = rutschen; deepe = tiefe; Mäkens = Mädchen (Deerns); hoch boben Kopp = über den Kopf gezogen; Suus = Sause, Rausch; Stebelwix = Schuhcreme; Hei = Heu; Geus = Gänse; Knick = Wallhecke; Bood = Bude, Wohnung.