Er heißt wie ein bekannter Schauspieler. “Bloß gibt es mich schon ein paar Jahre länger“, sagt Jürgen Vogel.

Der 62-Jährige hat einen ähnlich aufregenden Beruf wie sein Namensvetter: Er ist seit 15 Jahren Herbergsvater am Stintfang - in der beliebtesten Großstadt-Jugendherberge Deutschlands.

"An 304 Tagen im Jahr sind wir mit unseren 357 Betten komplett ausgebucht", sagt der gebürtige Rheinländer. Grund sei die "unschlagbare Lage" über den Landungsbrücken. Und die gute Organisation - von der Rezeption bis zur Küche. "Eine gemeinschaftliche Leistung unserer 30 Mitarbeiter", sagt der Vater von zwei erwachsenen Kindern, der die Herberge mit seiner Frau Birgit führt.

1964 hatte sich das Paar in Mölln kennengelernt - natürlich in einer Jugendherberge. "Beide waren wir viel unterwegs, sind quer durch Europa getrampt", sagt der Hobby-Gitarrist.

Seit fast 35 Jahren sind sie jetzt Herbergseltern - zuerst 19 Jahre in Eckernförde. "Dann sind wir zurück nach Hamburg, in die Geburtsstadt meiner Frau." Dorthin, wo auch die Kinder und die drei Enkel leben. In ihrer Freizeit schwingen sich die Vogels, die in Hoheluft wohnen, auf ihre Motorräder. "Ein bestimmtes Ziel gibt es nie", sagt der Herbergsvater. In Jugendherbergen übernachten sie nur selten - ist schließlich Freizeit. (vas)