Manchmal geht alles ganz schnell. Da hatten sich zwei Dutzend Ärztliche Leiter und ihre Stellvertreter aus Sorge um die Sicherheit der Patienten im UKE an den Vorstand gewandt, in einem verzweifelten Brief die eklatantesten Mängel angeprangert - und nichts passierte.

Und kaum gelangt das Schreiben an die Öffentlichkeit, führt das zu hektischer Betriebsamkeit. Das allein ist wichtig, und vielleicht gelingt es ja der Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach, Licht in diese undurchsichtige Affäre zu bringen und das beschriebene Chaos zu beseitigen.

Warum sich jedoch die Autoren quasi über Nacht an ihre eigenen Schilderungen nicht mehr erinnern können und nun öffentlich behaupten, dass mit Schwarz eigentlich Weiß und mit falsch im Grunde richtig gemeint war, wird vorerst ihr Geheimnis bleiben. Ob und wenn ja welche Medizin der Ärztliche Direktor Professor Jörg F. Debatin den Briefeschreibern verabreicht hat, damit sie ihre ursprüngliche Diagnose ändern, wollte er nicht sagen.