Ein Kommentar von Thomas Andre

Udo Lindenberg ist eine deutsche Pop-Ikone mit Hamburger Erdung: Dass der selbst ernannte Panik-Rocker sein Live-Album auf Kampnagel aufnahm, ist da nur logisch. In Berlin stehen sie trotzdem auch auf Lindenberg: Das Musical "Hinterm Horizont" ist ein Publikumsmagnet. Kein Wunder, dass der Künstler mit einem Umzug droht. Dazu darf, dazu wird es nicht kommen. Lindenberg ist einer der größten Popstars in Deutschland; er ist, wie es in der Marketing-Sprache heißt, ein wichtiger Imageträger seiner Wahlheimat Hamburg.

Die gilt gemeinhin als erstklassiger Pop-Standort und als Musikstadt. Viele Konzerte, junge Bands hier, langjährige Tradition da: alles gut und schön. Andauernde Aufmerksamkeit verspricht allerdings in mancherlei Hinsicht immer nur die eine Person, das eine Gesicht, das eine Werk. Und deswegen ist die Liebe Lindenbergs zu Hamburg ein Statement: Seht her, Hamburg und ich, wir sind eins.

So was geht im aufgeregten Gelärme der Pop- und Medienbranche nicht unter. Und auch, wenn sich Lindenberg derzeit stiefmütterlich behandelt fühlt von seinem Hamburg: Die Hamburger lieben ihren Udo. Und in der Stadt gibt es viele, die sein Udo-Museum, die seine Panik City wollen: Jetzt müssen die entscheidenden Akteure bald mal zur Tat schreiten.

Wenn schon "Beatlemania" nicht funktioniert hat, dann muss es jetzt halt Udo richten.