Eine Bestandsaufnahme von Alexander Schuller

Das versehentliche Aufbringen von Getränken sowie fester und flüssiger Nahrung auf Kleidung und/oder Tischwäsche gehört zu den wirklich wahnsinnig ärgerlichen Ereignissen. Doch wer seine, sagen wir mal, letzten zehn diesbezüglichen Missgeschicke Revue passieren lässt, wird zu folgendem Ergebnis gelangen: Kleckern lässt sich a) absolut nicht vermeiden, ist b) keine Frage des Alters, wird c) von der dunklen Seite der Macht beeinflusst und schlägt d) immer dann erbarmungslos zu, wenn Mensch denkt: "Heute muss ich besonders aufpassen. Heute darf es nicht passieren." Fachleute sprechen dann vom "Kleckern durch innere Verspannung".

Was den internationalen Kleckerforschern Sorgen macht: Wahrscheinlich existieren sogar stoffgebundene Zusammenhänge zwischen Tomatensaft, Schokoladeneis, Ketchup, Rotwein, Olivenöl sowie Fliederbeersaft zu den jeweiligen Lieblingshosen-, -röcken, -krawatten, -hemden oder -blusen. Die Faustregel: Je heller und empfindlicher der Stoff (und je fieser das Kleckermittel), desto höher wird die Wahrscheinlichkeit des Kleckerns (siehe auch: "Fleckenmagnetismus"). Allerdings resultieren 36,7 Prozent aller Flecken durch Fremdeinwirkung und sagenhafte 12,6 Prozent durch die noch weitgehend unerforschte Selbstbefleckung - von innen!

Allerdings dient Kleckern auch der Gesundheit, denn gerade Flecken sind unbestechliche Gradmesser bei der Überprüfung der Figur: Bis zum 35. Lebensjahr sammeln sich bei Männern die meisten Kleckerflecken auf dem Sternum, mittig. Mit fortschreitendem Alter wandern sie jedoch unaufhaltsam nach unten: zum Bauch(ansatz).