HHLA-Vorstände sollten auf Teil ihres Zuschlags verzichten

Es wird Zeit, dass etwas passiert bei der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). Denn die Debatte um den Gehaltssprung des Managements, der für das vergangene Jahr mit 59 Prozent für die Topmanager besonders üppig ausfiel, will nicht enden. Das zeigte gestern auch die Hauptversammlung, in der Kleinaktionäre, aber auch Vertreter der Aktionärsvereinigungen ihre Kritik äußerten. Sicher: Im Vergleich zu ähnlich großen, börsennotierten Firmen verdienen die vier Manager an der Spitze des Hafenkonzerns eher wenig. Aber selbst Gehälter zwischen 700 000 und gut einer Million Euro sind Menschen mit Tariflöhnen und jährlichen Zuschlägen um ein paar Prozent kaum zu vermitteln.

Um eines klarzustellen: Es geht hier nicht um eine Neiddebatte. Es geht darum, dass das Thema um die Einkünfte der Topmanager vom Tisch kommt. Denn sie haben Wichtigeres zu tun, als sich mit Kritik auch aus der Bürgerschaft auseinanderzusetzen. Die HHLA, ein Herzstück der Hamburger Wirtschaft, muss die schwierige Lage der klammen Reedereien auffangen und sie gleichzeitig als Kunden im Hafen halten, auch wenn es bis zur Elbvertiefung voraussichtlich noch etwas dauern wird. Dass die Strategie von HHLA-Chef Klaus-Dieter Peters erfolgreich ist, wird dabei so leicht niemand abstreiten können.

Bei den Gehältern lässt sich nun sicher erklären, warum und wieso sie nach dem neuen System so stark gestiegen sind. Bisher jedoch war dies schwierig. Deshalb bietet sich eine andere Verhaltensweise an.

Das Managerquartett sollte freiwillig auf einen Teil des Zuwachses verzichten. Das würde deutlich machen, dass in der HHLA-Zentrale nicht die Raffgier das Geschäft bestimmt. Der Verzicht ließe sich rasch umsetzen und würde die Betroffenen - Verzeihung - nicht zu armen Leuten machen. In einem Unternehmen, dessen Besitzer die öffentliche Hand ist, gelten besondere Regeln. Ein Vorstoß von Peters und seinen Kollegen wäre, nachdem die Hauptversammlung das neue Gehaltssystem gebilligt hat, das richtige Zeichen zur richtigen Zeit.