Welchen Nutzen kann wohl eine Kooperation von sechs Häfen haben, die verteilt über drei Kontinente liegen? Sehr großen. Denn Shanghai, Busan, Osaka, Los Angeles, Rotterdam und Hamburg zählen zu den größten Hafenstädten in Asien, in den Vereinigten Staaten und in Europa. Was die Hafenverwaltungen der sechs Metropolen im südkoreanischen Busan gerade mit einem Abkommen angestoßen haben, kann für die internationale Schifffahrt schnell neue Maßstäbe setzen.

Landstromanschlüsse für Containerfrachter zum Beispiel machen für weltweit operierende Reedereien nur Sinn, wenn sie möglichst überall entlang der wichtigen Fahrtrouten einheitlich gestaltet sind. Die Versorgung mit Landstrom in den Häfen kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, den Ausstoß von Luftschadstoffen und Treibhausgasen deutlich zu reduzieren. Aber es gibt bislang keine standardisierten Anschlüsse. Wenn aber wichtige Häfen auf den Fahrtrouten mit den größten Ladungsströmen - von Asien nach Europa und in die USA sowie retour - die Pionierarbeit bei der Versorgung mit Landstrom übernehmen, dürften andere Hafenstädte bald nachziehen.

Mehr Wirtschaftlichkeit und einen besseren Umweltschutz können die Häfen auch dadurch erreichen, dass die Abläufe für die Be- und Entladung von Schiffen stärker abgestimmt und angeglichen werden. Die Reedereien werden es den Hafenbetreibern danken. Das Hafenabkommen von Busan zeigt, dass ferne Häfen Hamburg mittlerweile viel näher sind, als es die Tausende Kilometer langen Fahrtrouten der Schiffe auf den ersten Blick vermuten lassen.