Preisfrage: Auf dem immer gleichen Weg zum Job wird jemand fotografiert, gefilmt, angestarrt. Und zwar jeden Tag. Wer mag das sein?

Nun, ich selbst bin es. Und andere Berufspendler auch, für die der Alte Elbtunnel nicht so etwas wie das Neuschwanstein Hamburgs ist, sondern ein ganz normaler Weg, um mit dem Rad in die City zu kommen.

Sobald der Fahrstuhl oben bei den St.-Pauli-Landungsbrücken stoppt und sich die Schiebetür öffnet, passiert es: Eine Traube von Menschen starrt erwartungsfroh hinein, und manche zücken die Kamera, um dieses epochale Ereignis festzuhalten: Menschen steigen aus einem Fahrstuhl!

Der Tunnel fehlt wohl in keinem Hamburg-Reiseführer. Und da sich die Touristenzahlen in zehn Jahren - auf jetzt mehr als neun Millionen Übernachtungen pro Jahr - nahezu verdoppelt haben, muss man davon selbst dann etwas mitbekommen, wenn man nicht Hotelier ist. Vor allem im Hafen, der größten Sehenswürdigkeit einer offenkundig so beliebten Stadt, in der man selbst lebt.

Eigentlich ein tolles Gefühl. Selbst wenn man dabei jeden Morgen fotografiert wird.