Hamburg. Nach dem Verzicht von Oskar Lafontaine auf ein Comeback in der Bundespolitik drängt auch die Hamburger Bürgerschaftsabgeordnete und Fraktionsvorsitzende Dora Heyenn, 63, an die Spitze der Linkspartei. "Ich möchte dazu beitragen, die Kräfte unserer Partei wieder zusammenzuführen für eine erfolgreiche Politik in Bund und Ländern", sagte Heyenn. Deshalb bewerbe auch sie sich für den Bundesvorsitz der Linken. Heyenn ist Biologie- und Chemielehrerin und war 1999 aus der SPD ausgetreten, als Lafontaine den Sozialdemokraten ebenfalls den Rücken kehrte. Die Aufbruchstimmung bei den Linken sei derzeit leider verflogen, sagte Heyenn, "und nach sehr erfolgreichen Jahren stehen wir jetzt vor schwierigen Herausforderungen". Sie wolle ausdrücklich als Einzelbewerberin und ohne Bedingungen kandidieren, sagte Heyenn.

Neben dem Vizevorsitzenden der Bundestagsfraktion, Dietmar Bartsch, kandidieren die Vizevorsitzende Katja Kipping und die NRW-Spitzenkandidatin Katharina Schwabedissen als Doppelspitze. Auch die sächsische Abgeordnete Sabine Zimmermann tritt an. Um die Spitzenposten der Partei ist ein Machtkampf entbrannt, der auch durch den Verzicht Lafontaines nicht gelöst wurde. Seiner Lebensgefährtin Sahra Wagenknecht werden ebenfalls Ambitionen nachgesagt. Über den Parteivorsitz entscheidet der Bundesparteitag am 2. und 3. Juni in Göttingen.