Joachim Mischke, Chefreporter Kultur & Medien, wohnt in Ottensen und hat mit Neuland eine neue Seite der Stadt entdeckt Mail: joachim.mischke@axelspringer.de

Mein Lieblingsplatz

Die Auswahl fällt nicht schwer. Denn der Lieblingsplatz ist: am Deich. Irgendwo dort. Die Deichkrone mit Blick aufs Wasser ist lang und eben, die Perspektive ändert sich nur minimal. Mal steht ein Busch oder ein Baum in der Nähe, mal nicht. In den Sommermonaten stehen hier und da auch viele Schafe herum, um als biologisch abbaubare Rasenmäher gemächlich ihre Arbeit zu verrichten. Das alles ist sehr beruhigend, bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit möglich.

Der Klassiker

... wäre wohl das Lokal Zur Elbwarte gewesen, eine der acht Gaststätten, die es früher hinter dem Elbdeich gab. Doch das ist geschlossen. Bleibt also, als ein Klassiker neuerer Bauart, die Inselklause auf der Pionierinsel, beim Ruderclub. Dort kann man im Sommer aus einer anderen Richtung aufs Wasser sehen; es gibt Kleinigkeiten zu essen, und das eine oder andere Kaltgetränk gibt es auch. Wer mehr will vom Leben, muss es wohl woanders suchen. Und ob man es da dann findet, ist fraglich.

Ideal für ...

Neuland kann man zwar beschreiben, muss es aber auch erleben. Für Städter, die nicht glauben wollen, dass es so etwas auf dem Stadtgebiet einer Millionenmetropole noch gibt, ist ein Ausflug dorthin genauso empfehlenswert wie für alle, die auf der A 1 ahnungslos über Neuland hinwegbrettern und damit dem Stadtteil zu einem Grundrauschen verhelfen, das nicht allen zusagt oder gar behagt. Dennoch und trotzdem: Mehr Kontrastprogramm geht innerhalb der Stadtgrenzen kaum.