Ein Kommentar von Alexander Laux

1999 erlebte der FC Bayern München einen ersten Albtraum in der Champions League, als das Endspiel gegen Manchester United in der Nachspielzeit verloren wurde. Bis zum Sonnabend war dies die "Mutter aller Bayern-Niederlagen". Zum Trauma entwickelte sich dieses Frusterlebnis für die damalige Spielergeneration um Kahn, Effenberg und Co. allerdings nicht, weil 2001 gegen Valencia dann doch der ganz große Coup gelang.

Der Albtraum dahoam gegen den FC Chelsea jedoch hatte Züge einer griechischen Tragödie und wird den Rekordmeister noch sehr lange verfolgen. Eine Korrektur dürfte in den nächsten Jahrzehnten im eigenen Wohnzimmer kaum möglich sein.

Anders als die Spieler 2001 haben Neuer, Müller, Boateng, Schweinsteiger, Gomez und Lahm allerdings noch nicht ihr Karrierehoch überschritten. Sie haben noch die Chance, dass ihre Namen später einmal nicht nur mit der größtmöglichen Bayern-Schmach verbunden sein werden.

Ein großes Spiel bringt große Spieler heraus, heißt es im Fußball. Manuel Neuer hat spätestens gegen Chelsea gezeigt, dass er in die Kategorie eines Oliver Kahn aufsteigen kann. Weil Feldspieler wie van Buyten oder Timoschtschuk vor Elfmeterschüssen kniffen, musste der Torwart selbst ran. Spieler wie diese kann der FC Bayern bei seinem Ziel nicht gebrauchen. Aber auch keine, die zur Selbstüberschätzung neigen. Wie Arjen Robben.