Wenn es regnet, stört ihn das nicht. Regen sei doch nur Wasser, das vom Himmel kommt, sagt Marcus Päsch, 29. Und wenn er irgendwann einmal Kinder habe und diese schmutzig vom Spielen hereinkämen, werde ihn das auch nicht stören. "Das ist schließlich kein Dreck, sondern Erde."

Möglicherweise wohnt Marcus mit Freundin Vivian, 29, Diplom-Grafikdesignerin und Studentin der Umweltwissenschaften, dann schon in dem generationenübergreifenden Wohnprojekt, das er und seine heutigen Mitbewohner gerne in einem leer stehenden Seniorenheim in Lüneburg aufbauen würden. Denn in ihrem langjährigen Zuhause an der Lüneburger Frommestraße werden sie nicht bleiben können. Der Gründerzeitbau gilt als einsturzgefährdet. "Den Tatendrang der Jungen mit der Gelassenheit der Alten mischen", das sei sein Traum, sagt Päsch.

Geboren wurde er in Berlin, wegen Vaters Beruf - der Bauingenieur hat an der vierten Elbtunnelröhre mitgearbeitet - ist er bis zum Abitur "x-mal" im Norden umgezogen. Seit acht Jahren lebt Marcus Päsch nun in seiner Wahlheimat Lüneburg. Hier hat er sein Diplom als Umweltwissenschaftler gemacht und noch eine Ausbildung zum Wildnispädagogen drangehängt. Er baut Möbel, spielt Gitarre, ist Bogenschütze, arbeitet als Trainer im Kletterpark Scharnebeck. Und Regen und Erde gehören für ihn zum Alltag wie für andere Schirme und Nagellack.