Michael Koch straft ein verbreitetes Vorurteil Lügen - dass man Köchen ihren Beruf an der Leibesfülle ansieht. Dabei isst der 27-Jährige, der die schlaksige Figur eines Jugendlichen hat, überaus gern. Am liebsten deutsche Hausmannskost - Sauerbraten, Hackbraten, Königsberger Klopse.

Seit Anfang Mai ist er neuer Hausmeister im Stavenhagenhaus in Groß Borstel - und natürlich wird er auch hier am Herd stehen, wenn große Veranstaltungen es erfordern. Seine Lehre hat Koch Koch noch in Greifswald gemacht, aber schon 2006, kurz nach der Ausbildung, ist er nach Hamburg gekommen. Es hätten ihm damals mehrere Türen offen gestanden, sagt er, aber das Tor zur Welt habe ihn am meisten gelockt. Und mit einer Unterbrechung, als er für einen Winter in der Schweiz war, hat er in Restaurants der Hansestadt gekocht. Immer an seiner Seite war Susanne, seine Liebe aus Ausbildungszeiten, mit der er seit einem Jahr verheiratet ist.

Um in der nächsten Woche ihren ersten Hochzeitstag feiern zu können, werden sich die beiden einen halben Tag freinehmen. Mehr lässt ihr neuer Job als Hausmeisterpaar nicht zu. Denn neben der täglichen Arbeit müssen sie noch ihre Dienstwohnung im Dachgeschoss renovieren. Am meisten aber freut Michael Koch sich auf die neue Küche neben der Diele im Erdgeschoss: "Deutsche Hausmannskost für 30 Leute ist dann kein Problem mehr."