Finanzinvestor Montagu erwartet bis zu 2 Milliarden Euro für BSN Medical. Jetzt gingen erste Kaufgebote für das Hamburger Unternehmen ein.

Hamburg. Der milliardenschwere Verkauf des Hamburger Verbandmaterial- und Kompressen-Herstellers BSN Medical kommt allmählich in Gang. Gestern waren die ersten Gebote für BSN Medical fällig, wie es in Verhandlungskreisen hieß. Unter anderem hätten die Finanzinvestoren EQT und Permira sowie ein Duo aus CVC und BC Partners den Hut in den Ring geworfen, sagten mehrere mit dem Prozess vertraute Personen. Auch die BSN-Konkurrenten Kimberly-Clark und ConvaTec böten mit. Die Offerten reichten von 1,6 bis 1,8 Milliarden Euro. Der Eigner des Leukoplast-Herstellers, der Finanzinvestor Montagu, stelle sich aber 1,9 bis 2,0 Milliarden Euro vor.

Der Verkaufsprozess dürfte sich aber noch bis in den Sommer hinziehen. "Das wird nicht allzu schnell über die Bühne gehen", sagte einer der Insider. Für Montagu ist es bereits der dritte Anlauf, das Unternehmen loszuschlagen. Der Investor hatte 2005 mehr als eine Milliarde Euro für das ehemalige Gemeinschaftsunternehmen von Beiersdorf und Smith & Nephew bezahlt. Einen ersten vergeblichen Anlauf hatte es schon 2008 gegeben, ein Börsengang war 2010 gescheitert. Die bekannte Pflaster-Marke Hansaplast nutzen BSN und Beiersdorf gemeinsam: Ersterer für Klinikpackungen, Letzterer für den Einzelhandel.

Im vergangenen Jahr erwirtschaftete BSN Medical einen operativen Gewinn (Ebitda) von rund 175 Millionen Euro. In Hamburg hat das Unternehmen rund 300 Beschäftigte. Die genannten Bieter und BSN Medical wollten sich gestern nicht äußern. Organisiert wird der Verkauf von Goldman Sachs und HSBC.