Nach Abstimmungsniederlage wird gerätselt: Wer waren die Abweichler bei SPD und CDU?

Hamburg. Nach der ersten Abstimmungsniederlage von Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) herrscht weiter Rätselraten, welche Abgeordneten von SPD und CDU die Wahl von Stefan Schulz (CDU) zum Präsidenten des Landesrechnungshofs verhindern wollten. Nachdem der frühere Staatsrat im ersten Wahlgang in der Bürgerschaft gescheitert und im zweiten nur hauchdünn gewählt worden war, deutete am Tag danach einiges darauf hin, dass dahinter Sozial- wie Christdemokraten mit unterschiedlichen Motiven steckten. Jens Kerstan (Grüne) sieht Scholz dadurch beschädigt: "Bei geheimen Wahlen hat die SPD ihre Mannschaft nicht an Bord. Jede geheime Abstimmung wird ab jetzt zum Risiko für den Bürgermeister." Grüne, FDP und Linke warfen den großen Parteien vor, das hohe Amt beschädigt zu haben. "SPD und CDU haben dem Amt keinen Gefallen getan, als sie den Kandidaten für diese wichtige Position im Hinterzimmer ausgeklüngelt haben", kritisierte Katja Suding (FDP). SPD-Fraktionschef Andreas Dressel lenkte die Kritik auf die drei kleinen Fraktionen um, weil die einen zweiten Wahlgang verhindern wollten. Grüne, FDP und Linke sollten Schulz nun akzeptieren und "die Person des Präsidenten nicht durch weitere Aktionen beschädigen", so Dressel.