"Ich kann helfen - und mein Job hält jeden Tag neue Herausforderungen bereit", antwortet Andreas Bischke, wenn man ihn nach dem Reiz seiner Tätigkeit im Herz As fragt, einer Tagesaufenthaltsstätte für Wohnungslose. Der 52-Jährige ist seit zwölf Jahren Leiter dieser Einrichtung im Münzviertel hinter dem Hauptbahnhof. Er hilft seinen Besuchern, wenn ein Dokument fürs Arbeitslosengeld fehlt, managt die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter, akquiriert Spenden und macht Öffentlichkeitsarbeit. In den letzten Tagen kam eine neue Aufgabe dazu: Bischke musste das große Fest vorbereiten, mit dem heute das 30-jährige Bestehen von Herz As gefeiert wird.

Bevor er dort anfing, kümmerte sich Bischke 18 Jahre lang als Sozialarbeiter um Kinder und Jugendliche in Jenfeld, St. Georg und Bramfeld. Schon als Teenager entschied er sich dazu: "Bei einer Jugendfahrt habe ich gemerkt, dass ich gerne mit Menschen arbeite." Dieses Interesse teilt er mit seiner Frau Christine, die Sozialpädagogin an einer Bahrenfelder Schule ist. Tochter Annika, 32, habe zwar auch eine "soziale Ader", so der Vater, wählte für sich aber einen kaufmännischen Beruf.

In seiner Freizeit geht es um Natur statt um Menschen. Bischke verbringt sie in seinem Kleingarten im Niendorfer Gehege, fliegt zum Tauchen nach Lanzarote, ist mit dem Rennrad in der Provence und in Tirol unterwegs oder macht Urlaub in Norwegen.