Eine Glosse von Alexander Schuller

Jetzt, wo es wärmer wird, werden wieder Hunderttausende beim allmorgendlichen Start in den Arbeitstag von einer chemischen Keule getroffen. Im Fahrstuhl. Man fragt sich unter anderem, wer bloß diese penetranten 96-Stunden-Deos erfunden hat - und warum ausgerechnet Kollege S. aus der Personalabteilung auf den Schweißstopper konsequent verzichtet? Wieso muss Kollege L. sich immer am frühen Morgen Mettbrötchen mit Zwiebeln reinschieben und schon während der Fahrstuhlfahrt abbeißen? Welches verdammte Lifestyle-Magazin hat eigentlich Patchouli zu den "Trenddüften 2012" erklärt, und warum kennt Mitarbeiterin O. das Wörtchen "dosieren" nicht? Und wieso gibt's in der Kantine schon wieder Fisch?

Doch gegen den olfaktorischen Albtraum auf vier Quadratmetern kann man was tun: Treppen steigen. Nach Feierabend sowieso, dann geht's nämlich runter, und man kommt nicht so arg ins Schwitzen.