Von 2013 an soll jeder Referendar sechs Schulstunden mehr eigenständig unterrichten. Die Grünen befürchten schlechteren Unterricht.

Hamburg. Der Personalrat der Hamburger Referendarinnen und Referendare übt Kritik an der Erhöhung der von angehenden Pädagogen zu leistenden Unterrichtsstunden an Schulen während ihrer Ausbildung. Statt 24 soll von 2013 an jeder Referendar 30 Schulstunden in der Ausbildungszeit von 18 Monaten eigenverantwortlich unterrichten. Diese Veränderung ist ein Teil der von der Schulbehörde geplanten Reform des Lehrervorbereitungsdienstes. Der Personalrat befürchtet eine deutliche Verschlechterung der Ausbildungsqualität und eine nicht vertretbare Belastung für die Referendare.

Thomas Bressau, Sprecher der Schulbehörde, weist die Kritik zurück: "Im Bundesvergleich ist diese Zahl nicht ungewöhnlich." Die Grünen-Fraktion befürchtet dennoch eine Verschlechterung des Unterrichts. "Was in der Ausbildung jetzt eingespart wird, wird sich über viele Jahre in der Unterrichtsqualität niederschlagen", so Stefanie von Berg, schulpolitische Sprecherin der Grünen.

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Auch Robert Heinemann, Schulexperte der CDU-Fraktion, kritisiert die Pläne. "Die Referendare, die ohnehin mehr Zeit für die Unterrichtsvorbereitungen brauchen als erfahrene Lehrer, sollen künftig verheizt werden, weil der Senat an anderer Stelle teure Wahlversprechen gemacht hat", so Robert Heinemann. "Auf der Strecke bleiben Unterrichtsqualität und die Ausbildung." (lf)