Eine Hommage von Peter Wenig

Für ein paar Minuten fühlten wir uns auf dem staubigen Ascheplatz in Nienstedten wie die Kicker vom Dorf, die gegen den großen FC Bayern an der Pokalsensation schnuppern. 0:0 stand es in der Halbzeit, und der erste Punktgewinn der Saison für unsere Jungs von der 2. E-Jugend des Bahrenfelder SV schien greifbar. Am Ende war es dann wie immer. Während unsere Kinder nach einer 1:8-Packung bedröppelt in die Kabine schlichen, klatschten sich die Gegenspieler lässig mit ihren Eltern ab: "Haste gesehen? Drei Buden habe ich gemacht."

Uns Vätern tut das weh. Richtig weh. Woche für Woche stehen wir an der Seitenlinie und sehen unsere Jungs verlieren. Natürlich machen wir uns Gedanken, wie es anders laufen könnte, wir haben ja alle mal gekickt. Aber insgeheim wissen wir natürlich, dass weder "Meister-Kloppo" noch "Bundes-Jogi" etwas ändern würden. Grün, das ist bei der 2. E-Jugend des BSV nicht die Farbe der Hoffnung.

Und dennoch liebe ich diese Mannschaft. Keiner heult, wenn es wieder sieben oder neun Stück gibt. Stattdessen sind sie stolz, wenn sie für Michi und Andi, unsere großartigen Trainer, spielen dürfen. Niemanden bewundere ich so wie Lionel, unseren Torwart, der sich todesmutig in jeden Schuss wirft. Manchmal sehe ich ihn vor meinem geistigen Auge als Gast bei "Was bin ich?", dem heiteren Beruferaten. Lionel macht seine typische Handbewegung, holt einen virtuellen Ball aus einem Netz. Und das ganze Rateteam brüllt: "Torwart vom BSV."

Gestern, kurz vor dem Einschlafen, sagte mir mein Sohn: "Papa, ich möchte einmal ein Spiel gewinnen." Junge, das schaffen wir. Sicher.