Ein Wunschgedanke von Elisabeth Jessen

Manchmal, nur manchmal, wäre ich gern wieder ein Kind. Gerade ist wieder so ein Moment: Obwohl es noch gut vier Wochen bis zu den Sommerferien sind, ist das Schuljahr so gut wie gelaufen. Mit der Englisch-Arbeit hat mein Sohn nun auch die letzte Klassenarbeit geschrieben. Er frohlockt schon seit Tagen über die viele Freizeit. Dass das Frohlocken auch noch anhält, wenn er die Klausur zurückkriegt, ist zwar eher unwahrscheinlich, aber er ist gelassen, denn am Zeugnis ist sowieso nicht mehr viel zu ändern. Er geht jeden Tag zur Schule, das müsse reichen, findet er.

Ob es den Lehrern überhaupt auffällt, wenn ihre Schüler die Zeit einfach nur noch absitzen? Wahrscheinlich nicht, weil sie selbst in den kommenden Tagen sehr beschäftigt sind - mit den mündlichen Abiturprüfungen und danach mit Zeugniskonferenzen. Dafür brauchen sie ihre ganze Kraft, und vor allem viel Zeit, weswegen die anderen Schüler noch ein paar Extratage freibekommen. Und so bleiben sie am Freitag nach dem Himmelfahrtstag zu Hause - aus einem Feiertag wird ein sehr langes Wochdenende.

Aber Unterrichtsausfall hin oder her, in Mathe sind meine Jungs auf Zack: Jedenfalls wollte mein Neunjähriger wissen, was wir eigentlich jeden Monat mit dem Kindergeld anstellen. Schließlich würden wir ihm und seinem Bruder von den 368 Euro nur zwei beziehungsweise vier Euro Taschengeld pro Woche auszahlen.

Selber über sein Geld verfügen zu können, das sei einer der Vorteile am Erwachsensein, habe ich ihm erklärt. Und dass man leider selbst dafür arbeiten müsse.