Zu Recht loben Experten die sehr gute Anbindung der deutschen Häfen an Straßen- und Schienennetze. Besonders Hamburg profitiert davon, dass Containerverkehre auf Seeschiffen über die Elbe bis tief ins Inland hineingefahren und von hier aus in alle Himmelsrichtungen schnell weitertransportiert werden können.

Für die Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte aber sind die Straßen und Schienen längst nicht ausreichend präpariert. Nach allen Prognosen wird der Güterumschlag in den kommenden Jahren wieder deutlich wachsen. Zudem steht durch die Fehmarnbelt-Querung eine engere Anbindung Norddeutschlands an Skandinavien in Aussicht.

Schon heute sind die Straßen rund um Hamburg chronisch überlastet. Und trotz aller Erfolge der Hamburger Hafenbahn werden in Deutschland noch immer viel zu wenige Container mit dem Zug zu ihrem Ziel befördert.

Defizite bei der Infrastruktur gibt es in Bremerhaven und Wilhelmshaven ebenso wie in Hamburg. Viel stärker als bisher müsste der Bund große Verkehrsprojekte vorantreiben wie etwa die sogenannte Y-Trasse, die geplante Zusammenführung von Schienenverkehren aus Bremen und Hamburg südlich der beiden Städte. Seit Jahrzehnten wird ohne Ergebnis über Straßen und Schienenquerungen der Elbe im südlichen Hafen und nördlich von Hamburg debattiert.

Dass die Häfen von gesamtdeutscher Bedeutung seien, ist Thema vieler Sonntagsreden, so auch gestern und heute wieder bei der Nationalen Maritimen Konferenz in Wilhelmshaven. Allein: So recht umsetzen in neue Straßen und Schienen lässt sich diese Erkenntnis offenbar nicht.