Ein Kommentar von Christian-A. Thiel

Basketball ist ein Mannschaftssport. Und doch sind es immer herausragende Athleten, die mit den Triumphen ihrer Teams in Verbindung gebracht werden. Michael Jordan und die Chicago Bulls, Magic Johnson und die Los Angeles Lakers. Und nun Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks?

Der 32-jährige Würzburger, der jetzt zum zweiten Mal das Finale der Profiliga NBA erreicht hat, ist der wohl erfolgreichste Export, den der deutsche Sport je über den Atlantik geschickt hat. In Dallas liegen sie dem wortkargen Superstar, der durch überwältigende Leistungen auf dem Basketballfeld und ein fast skandalfreies Privatleben überzeugt, zu Füßen.

13 Jahre spielt er nun schon für die Dallas Mavericks, sein erstes und einziges Team in einer Liga, in der Wechsel zum Alltag gehören. Nowitzki hat dabei höher dotierte Angebote ausgeschlagen für sein Lebensziel: einmal mit diesen Mavericks die Meisterschaft zu gewinnen. Diese seltene Klubtreue, die angesichts der schwindelerregenden Summen hoch eingeschätzt werden muss, vergelten die Fans mit einer Welle der Sympathie.

Keine Frage, jeder würde Nowitzki diesen Titel gönnen. Schade nur, dass seine Siege wegen der Zeitverschiebung und des Desinteresses hiesiger Fernsehanstalten in Deutschland kaum jemand miterleben kann. Den großen Basketball-Boom wird hierzulande wohl selbst ein NBA-Champion Nowitzki nicht auslösen.