St. Georg. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat mit umfassenden Empfehlungen und Forderungen auf den Fund von kontaminierten spanischen Gurken reagiert.

"Wer Gurken im Kühlschrank hat, deren Herkunft nicht bekannt ist, sollte sie auf jeden Fall wegwerfen", sagt Lebensmittelexpertin Silke Schwartau. Sie fordert von Gastronomie, Bäckereien und Kantinen, auf die Verarbeitung von Gurken zu verzichten, insbesondere in Schulen und Kindertagesstätten. Es sei außerdem verfrüht, eine Entwarnung für andere Lebensmittel auszusprechen. "Auf Tomaten und Salat sollte verzichtet werden, solange das Robert-Koch-Institut die Warnung aufrechterhält", sagt sie.

Zum Schutz der Bürger fordert die Verbraucherzentrale ein umfassendes Verkaufsverbot für spanische Gurken und Gurken unbekannter Herkunft. Diese Ware müssten Supermärkte, Einzelhandelsgeschäfte und Wochenmärkte sofort aus dem Verkehr ziehen. Zusätzlich müssten die Herkunftsangaben auf Gemüse genauer sein und von den Behörden besser kontrolliert werden. "Eine fehlende Herkunftsangabe ist kein Kavaliersdelikt", sagt Schwartau. Um die Rückverfolgung auch für den Verbraucher sicherzustellen, seien regionale Angaben notwendig, die zusätzlich zu den Herkunftsländern Auskunft darüber geben, aus welchen Gebieten die Ware stammt. Ähnliche Angaben gibt es bereits bei Eiern (Legebetriebsnummer), Rindfleisch (Chargennummer) und Fischen (Fanggebiet).

Eine wesentliche Forderung der Verbraucherzentrale an die Behörde ist, dass sie die Namen und Adressen der Supermärkte bekannt gibt, in denen belastete Gurken gefunden wurden.

"Wenn wir uns ganz sicher sind, werden wir die Namen nennen", sagt Rico Schmidt, Sprecher der Gesundheitsbehörde. Um diese Sicherheit zu erlangen, werde auf Hochtouren gearbeitet. Voraussetzung sei jedoch eine rechtliche Absicherung.