Der HSV fährt bei Transfers einen neuen Kurs - und das ist gut so

Irren mag menschlich sein. Im Fußball ist es vor allem eines: teuer. Der HSV hat zuletzt auf dem Transfermarkt viel Geld verbrannt - Spieler wie Marcus Berg oder David Rozehnal entpuppten sich als exorbitant teure Fehleinkäufe.

Angesichts eines reduzierten Etats erscheint es daher nur logisch, dass der HSV den Verteidiger Jeffrey Bruma vom FC Chelsea nur ausleihen will. Bruma gilt als Rohdiamant, doch ob dieser in der Bundesliga funkeln wird, kann niemand einschätzen. Der Hamburger Leih-Weg, der bei Transfers künftig verstärkt eingeschlagen werden soll, mindert die Risiken.

Andererseits erhöhen Leihgeschäfte die Fluktuation im Kader. Den Lokalrivalen FC St. Pauli werden - beschleunigt durch den Abstieg - mit Thomas Kessler, Bastian Oczipka, Gerald Asamoah und Carlos Zambrano gleich vier ausgeliehene Stammkräfte schon wieder verlassen. Diese schnellen Abgänge torpedieren die Entwicklung eines Teams.

Es ist daher sinnvoll, dass der HSV zumindest im Fall Bruma eine Kaufoption vereinbaren wird. Bewährt sich der Niederländer, kann man ihn fest verpflichten - für eine Ablöse, die schon jetzt fixiert wird. Dies gibt dem Klub ein Mindestmaß an Planungssicherheit. Und der Spieler steht unter Druck, kann sich nicht auf einem hochdotierten Vier-Jahres-Vertrag ausruhen. Leihen ist gut für den HSV.