Aber eine Kastrationspflicht für Katzen ist nur eine Teillösung

Es sind beeindruckende Zahlen: Ein unkastriertes Katzenpaar und dessen Nachkommen können innerhalb von sieben Jahren eine halbe Million Kätzchen zeugen, errechneten Tierschutzorganisationen. Das mag Züchter gepflegter Edelstubentiger vielleicht freuen. Der ungezügelte Nachwuchs frei laufender Katzen ist jedoch in und um Hamburg wie vielerorts in Deutschland inzwischen ein Problem. Immer mehr streunende, halb verhungerte Katzen landen in Tierheimen.

Der Hamburger Senat hat das Problem auf Pfoten jetzt endlich erkannt und prüft eine Kastrationspflicht für frei laufende Katzen. Damit werden Katzenbesitzer, die ihre felligen Freunde draußen spazieren gehen lassen, zu Recht in die Verantwortung genommen.

Allerdings betrifft diese Regelung, die in einigen Städten schon erfolgreich umgesetzt wurde und in Bremen geplant ist, auch beispielsweise die freundliche ältere Dame oder den Bauernhofbesitzer, die herrenlose Katzen füttern. Sie wären künftig gezwungen, den Stromer zum Tierarzt zu bringen und zwischen 50 und 120 Euro für den Eingriff zu bezahlen. Wer das nicht tut, sondern den Vierbeiner hungernd wegschickt, verstößt aber gegen das Tierschutzgesetz. Spätestens an dieser Stelle wird klar, dass das Problem noch nicht endgültig gelöst worden ist.