Lena hätte er zwölf Punkte gegeben. Wegen der langen Beine. Und ihrer offenen Art. "Dreimal hat sie den Mann gewechselt und insgesamt 43 Junge aufgezogen." Nein, Jürgen Pelch meint nicht die Meyer-Landrut, die "Satellite" und schon manchen frechen Spruch ausgebrütet hat. Der 64-Jährige spricht von seinem Lieblings-Storchenweibchen, das ein Vierteljahrhundert lang in Ochsenwerder genistet hat.

Seit 35 Jahren ist der studierte Maschinenbauer ehrenamtlich als Storchenvater beim Naturschutzbund (Nabu) Hamburg aktiv - und kennt sich eben auch im Privatleben der Schreitvögel aus, die wegen der Trockenheit in letzter Zeit jedoch kaum nahrhafte Regenwürmer finden konnten. Wie Rolf. "Ihn mag ich richtig gern. Er wohnt aber erst seit zwei Jahren in Hamburg." Anders als der gebürtige Bergedorfer Pelch, der mit Ehefrau Gerda einen Gartenbaubetrieb in Kirchwerder führt. Zweimal war der Storch da - das Paar hat zwei Kinder, Stephanie, 32, und Christian, 30. "Früher bin ich ihnen mit meinen Bestimmungsbüchern für Fauna und Flora bestimmt auf die Nerven gegangen", sagt der Hobby-Kegler, der Mitte der 60er-Jahre zur See fuhr.

Drang in die Ferne hat er also auch. Doch nach den Ferien kehrt der Opa einer kleinen Enkeltochter heute immer gern in seinen Heimat-Horst Hamburg zurück. Wie die Störche, die nach den Monaten in Spanien und Südafrika wieder auf die Hansestadt fliegen.