Großkonzerne müssen von den Mittelständlern lernen

Während in Konzernen Frauen in Führungspositionen noch Exotinnen sind, besetzen sie im Mittelstand bundesweit bereits jede fünfte Spitzenposition. Damit haben sich die kleineren Unternehmen zur Speerspitze der Gleichberechtigung in der Wirtschaft entwickelt. Und zwar ganz ohne Quotenpflicht und Gesetzesvorgaben.

Die Firmen haben längst erkannt, dass Frauen nicht nur aus Gründen der Gleichberechtigung in die Chefetagen gehören, sondern weil sie die Geschäfte ökonomisch bereichern. Ihr Ideenreichtum hat maßgeblich dazu beigetragen, dass der Mittelstand die Krise vergleichsweise gut überstanden hat. Wer in Unternehmen auf gemischte Teams setzt, handelt klug und wegweisend. Hier können, ja müssen die Großen von den Kleinen lernen.

Noch haben allerdings nicht alle Mittelständler die Zeichen der Zeit erkannt. Bedauerlich ist, dass Hamburg mit einer Frauenquote von nur 14 Prozent bundesweit das Schlusslicht bildet. Hier sollten sich die Chefs spätestens bei der nächsten Personalsuche einen Ruck geben. Schließlich ist gelebte Emanzipation ein wichtiger Grundstein der viel beschworenen Weltoffenheit der Hanseaten.