Schneller nach Stade: Berlin gibt grünes Licht für Trasse zwischen Neu Wulmstorf und A 7

Hamburg. Die Metropolregion Hamburg kann endlich eine seit Jahren klaffende Verkehrslücke schließen und die Anbindung des südwestlichen Umlandes an Hamburg und die Autobahn 7 in Angriff nehmen: Nach Informationen der "Welt am Sonntag" hat das Bundesverkehrsministerium jetzt grünes Licht für den Weiterbau der A 26 von der niedersächsischen Landesgrenze über Hamburger Stadtgebiet bis zur A 7 gegeben.

Die Hamburger Wirtschaftsbehörde bestätigte, dass Verkehrssenator Frank Horch (parteilos) einen "Gesehensvermerk" vom Bundesverkehrsministerium erhalten hat. Dieser befugt die Stadt offiziell, mit dem Planfeststellungsverfahren zu beginnen. Der Vermerk sichert zugleich die Finanzierung des Projekts. Voraussichtlich 220 Millionen Euro wird der Bund für die Trasse zwischen der A 7 und dem Ort Rübke zur Verfügung stellen.

Damit können vor allem die Pendler aus dem Süderelberaum auf massive Verkehrsentlastung hoffen. Bislang rollt ein Großteil des Ost-West-Verkehrs über die stau- und unfallträchtige Bundesstraße 73. Frank Horch bezeichnete die Berliner Entscheidung für die Trassenführung in Hamburg als "eine der in Bezug auf die straßenseitigen Hinterlandsverkehrsverbindungen bedeutendsten Entscheidungen der letzten Jahrzehnte". Er hofft, mit dem Bau der A 26 im Jahr 2013 beginnen zu können. Mit einer Fertigstellung rechnet der Senator im Jahr 2017.

Schon in den kommenden Wochen soll das Planfeststellungsverfahren für die Autobahntrasse eingeleitet werden. Damit scheint ein jahrelanger Streit mit Naturschützern, Obstbauern und Anwohnern entschieden. Gegen die Trassenführung hatte es immer wieder Proteste gegeben. Im Rahmen des Verfahrens sollen alle Beteiligten nochmals zu Wort kommen.

Die A 26 wird, wenn alle Teilstücke fertiggestellt sind, von der geplanten Elbquerung bei Drochtersen bis zur A 7 in Hamburg führen. Bereits komplett ist der Abschnitt zwischen Stade und Horneburg, zwischen Horneburg und Buxtehude wird derzeit gebaut. Mit der nun genehmigten Trassenführung wird auch der Weg frei für die vom SPD-Senat befürwortete Südtrasse der Hafenquerspange zwischen der A 7 und der A 1. Sie wird dann zur Fortsetzung der A 26 und soll den immer stärker werdenden Hafenverkehr aufnehmen. Dieses auf Hamburger Stadtgebiet 9,4 Kilometer lange Teilstück der neuen Ost-West-Autobahn wird von der künftigen A-26-Anschlussstelle an die A 7 über die Süderelbe, den Kattwykdamm, Hohe Schaar zur A 1 bei Stillhorn führen. Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof sagte dem Abendblatt: "Der Weiterbau der A 26 ist ein entscheidender Beitrag zur Stärkung der Wirtschaftskraft der gesamten Metropolregion Hamburg."