Hamburg. Seit Monaten schon warten die Planer der umstrittenen Elbvertiefung auf eine Stellungnahme der EU, damit es mit dem 400 Millionen Euro teuren Projekt weitergehen kann. Nun gibt es eine erste Reaktion aus Brüssel. Danach sind die Zweifel der EU-Kommission an dem Großprojekt offenbar noch nicht ausgeräumt.

Die Brüsseler Beamten schickten einen umfangreichen Fragenkatalog und verlangen mehr Informationen - unter anderem zum Umfang geplanter Ausgleichsprojekte, zu den ökologischen Folgen der Vertiefung und über mögliche Alternativen. Das bestätigten die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord und die Hamburger Wirtschaftsbehörde dem Abendblatt. Beide Behörden versuchten die Nachfragen der EU-Kommission allerdings als "völlig üblich" in einem solchen Planungsprozess darzustellen. "Dass nun die Fragen durch die EU-Kommission gestellt werden, zeigt uns eigentlich eher, dass es zügig vorangeht", so eine Sprecherin der Wirtschaftsbehörde.

Die EU-Kommission muss über eine Ausnahmeregelung entscheiden, weil die geplanten Baggerarbeiten zwischen Cuxhaven und Hamburg einen deutlichen Eingriff in die Flusslandschaft darstellen. Ursprünglich sollten die Arbeiten schon 2008 beginnen. Doch in den vergangenen Jahren gab es etliche Einwendungen von Anlieger-Gemeinden und Naturschutzverbänden gegen das Vorhaben.