Parkplatzsuche war für mich lange ein "Bochum"-Problem. Nicht weil die Situation in Westfalen so besonders ist, sondern weil Herbert Grönemeyer sie auf der gleichnamigen Schallplatte in dem Stück "Mambo" besonders schön beschrieben hat: "Ich drehe schon seit Stunden hier so meine Runden, es trommeln die Motoren, es dröhnt in meinen Ohren, ich finde keinen Parkplatz, ich komm zu spät zu dir, mein Schatz."

Wenn "Hammonia" die Hymne Hamburgs ist, ist "Mambo" die Hymne des Eimsbütteler Generalsviertels - hier sind Parkplätze am Abend so rar gesät wie Regenwolken im Frühling 2011, Intelligenz im Fernsehen oder Demut bei Investmentbankern. Kurz: Man lässt den Wagen lieber stehen, wenn man zur Unzeit zurückkehren muss. Mein persönlicher Rekord nach einer zehnminütigen Autofahrt war eine halbstündige Parkplatzsuche, die ich schließlich entnervt in einem anderen Stadtteil aufgab und mit einem 1,5 Kilometer langen Fußmarsch nach Hause beendete. Wer je seinen Feierabend mit Viertelrundfahrten, gescheiterten Einparkversuchen und anschwellendem Missmut verbracht hat, beginnt das Fahrrad zu lieben.

Matthias Iken, stellv. Chefredakteur

In Winterhude, wo ich wohne, gibt es kaum Parkplätze. Das führt manchmal schon dazu, dass ich, wenn ich einen idealen Stellplatz gefunden habe, das Auto tagelang dort stehen lasse und den öffentlichen Nahverkehr nutze. Nur wenn ich einen beruflichen Termin habe, fahre ich dann mit dem Auto zur Arbeit und gebe den Platz frei.

Daniela Stürmlinger, Wirtschaft

Das Parking-Karma meines Mannes ist miserabel. Das denke ich mir jedes Mal, wenn wir kurz vor Mitternacht in Uhlenhorst einen Parkplatz suchen. An unserer Straße stehen die Fahrzeuge abends gern mal in Viererreihen. Man kann froh sein, wenn man mit halbwegs heilen Spiegeln durchfahren kann. Doch mir reicht das nicht. Ich beharre auch mitten in der Nacht darauf, direkt vor unserem Wohnhaus zu parken. Und wenn ich direkt sage, dann meine ich direkt. Irgendwie habe ich das Gefühl, bei mir klappt das auch ganz gut. Mein Mann wiederum hat da weniger Glück. Er bietet mir jedes Mal an, mich direkt vor der Haustür abzusetzen und dann allein einen Parkplatz zu suchen, weil es ihm nichts ausmacht, auch mal fünf Minuten zu gehen. Aber das will ich dann auch irgendwie nicht. Vielleicht habe ich Angst, er könnte einen Kratzer in seinen (!) Wagen machen. Vielleicht traue ich ihm auch zu, das Fahrzeug außerhalb der Hamburger Stadtgrenzen abzustellen. Oder ob es einfach Mitleid mit dem einsamen Fahrer ist? Fest steht: Gut tun diese nächtlichen Runden dem ehelichen Frieden nicht.

Sophie Laufer, Lokales