Zusammen mehr als 270 Milliarden Euro erhalten Griechenland, Irland und Portugal von der EU und vom Internationalen Währungsfonds. So mancher Bürger in den "Geberländern" mag denken, mit diesem immensen Betrag belohne man nun sogar noch das Fehlverhalten und die Versäumnisse der Schuldensünder.

Doch ganz so einfach ist es nicht. Zu viel steht auf dem Spiel: Es geht darum, dafür zu sorgen, dass aus der Schuldenkrise einzelner Länder keine Vertrauenskrise der Gemeinschaftswährung wird - mit unabsehbaren Folgen für die europäische Wirtschaft, nicht zuletzt für die exportstarken deutschen Unternehmen.

Ob es gelingt, diese Gefahr abzuwenden, wird sich erst in einigen Jahren erweisen. Die Risiken sind jedenfalls nicht gering: Man setzt darauf, dass in den Ländern, die unter den Rettungsschirm geschlüpft sind, infolge der mit den Hilfen verbundenen Rosskur wieder Wachstum einsetzt und die Schuldenstände allmählich schrumpfen.

Doch wenn die Weltkonjunktur - anders als erwartet - in den nächsten Jahren keine Unterstützung bietet, könnte es schwierig werden. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor sind die Bevölkerungen der betroffenen Staaten: Werden die Menschen die Sparmaßnahmen akzeptieren? Werden sie einsehen, dass ihnen nun etwas weggenommen wird, was sie sich in den Jahren zuvor nicht verdient haben?

Es ist keineswegs sicher, dass der nun eingeschlagene Weg zum Erfolg führt. Doch wenn der Euro gerettet werden kann, waren die Rettungspaketmilliarden gut angelegtes Geld.