Eine Glosse von Christopher Beschnitt

Weltlachtag war gestern, so, so. Ein Termin ist das, den der Hamburger nicht unbedingt auf dem Zettel hat, oder? Ja, das stimme wohl, hieß es seitens der Lach-Flashmobber in Ottensen. Der Hamburger an sich sei eher grummelig. Deshalb sei man mit den 50 lustigen Teilnehmern (eine lachhaft geringe Zahl) auch zufrieden.

Aber warum ist das so? Wieso ist das Lachen in Sasel nicht so weit verbreitet wie etwa in Sydney? Womöglich, weil der liebe Gott beim Schaffen der Natur auf der einen Seite der Welt irgendwie mehr Humor bewies als auf der anderen. Jedenfalls flattern durch Australien fröhliche Vögel mit dem Namen "Lachender Hans". In Deutschland hingegen, gerade im Norden, gibt's Trauerseeschwalben. Und, ach ja, Miesmuscheln.

Warum aber nun die Hanseaten so sind, wie diese Tiere heißen, das bleibt immer noch ungeklärt. Vielleicht ist die Beantwortung dieser Frage bald überflüssig - dann nämlich, wenn sich die Hamburger demnächst mal ein bisschen Mühe geben, die Witzigkeit in ihrer Stadt zu entdecken. Etwa das U-Bahn-Schild an der Sierichstraße, bei dem jemand zwei Punkte über den geschwungenen Buchstaben U gemalt und ihn so zu einem grinsenden Smiley verzaubert hat. Oder über das Horner Ortsschild, bei dem einer an den eigentlichen Namen noch ein "y" herangepinselt hat. Und schwups, da ist der gediegene Stadtteil plötzlich ein "geiler", dem deutsch-englischen Wortspiel sei Dank.

Also, bitte allseits mehr Sinn für all die kleinen Kuriositäten. Dann braucht's hier auch nicht extra Lachtage für ein wenig Lustigkeit. Dann wohnen wir in Ha-Ha-Hamburg.