Weltmeister: Argentinien (3:2 im Finale gegen Deutschland)

Geschichte(n) des Turniers: Die Titelkämpfe in Mexiko waren ein Novum. Der mittelamerikanische Staat trug die Endrunde nach 1970 bereits zum zweiten Mal aus - als erstes Land überhaupt. Eigentlich sollte die WM in Kolumbien stattfinden, doch die Südamerikaner zogen aus organisatorischen und finanziellen Gründen 1983 zurück, nachdem die Fifa die Anzahl der Teilnehmer von 16 auf 24 erhöht hatte. Neben dem argentinischen Ballzauberer Diego Maradona und dem englischen Torschützenkönig Gary Lineker avancierte eine vorher kaum bekannte Form der Begeisterung namens "La Ola" zum Publikumsliebling der Fans. Die Stadionwelle trat von Mexiko 86 aus ihren Siegeszug in die ganze Welt an.

Die DFB-Elf erreichte trotz einer eher mäßigen Vorstellung das Finale. Dort traf sie auf Argentinien, das vor allem beim 2:1 im Viertelfinale gegen England Schlagzeilen produziert hatte: Maradona erzielte einen Treffer mit der "Hand Gottes" und ein "Jahrhunderttor" nach einem unglaublichen 60-Meter-Sololauf. Auch beim 2:0 im Halbfinale gegen Belgien machte der egozentrische Ballkünstler beide Treffer. Im Finale gegen die DFB-Elf führten die "Gauchos" ebenfalls bereits mit 2:0, als Rudi Völler und Karl-Heinz Rummenigge die Partie drehten. Doch sieben Minuten vor Schluss besiegelte Jorge Burruchaga die zweite deutsche Finalniederlage in Folge. Argentinien gewann seinen zweiten Titel. Kurios: Vor dem Turnier hatte Ex-Coach César Luis Menotti seinen Nachfolger Carlos Bilardo einen "Nichtskönner" genannt, der "das Herz unseres Fußballs durch seine Betonstrategie zerstört".

DFB-Torhüter bei Weltmeisterschaften: Willibald Kreß (1934), Rudolf Raftl(1938), Toni Turek (1954), Fritz Herkenrath (1958), Hans Tilkowski (1962, 1966), Sepp Maier (1970, 1974, 1978), Toni Schumacher (1982, 1986), Bodo Illgner (1990, 1994), Andreas Köpke (1998), Oliver Kahn (2002), Jens Lehmann (2006), Manuel Neuer (2010)