Es war einmal ein kleines, aber reiches und stolzes Königreich, in dem ein junger schwarzer Ritter edlen Geblüts lebte. Das Volk war unzufrieden mit dem alten König und seinem roten Banner, der schon so lange herrschte. Schließlich verjagte es den König und setzte den schwarzen Ritter auf den Thron.

Doch der neue König hatte es nicht leicht. Denn die Schatztruhen waren leer, und auch Roland, sein Erster Ritter, machte ihm Sorgen. Ständig spann er Intrigen, und im Volke munkelte man, er halte gar zu oft Trinkgelage ab. Schließlich schickte ihn der König in die Verbannung. Und das Volk jubelte. Es folgten Jahre ohne Sorgen. Der König habe ein goldenes Händchen, sagten die Menschen. Und tatsächlich: Die Schatztruhen füllten sich, das Volk hatte genug zu essen, es wurde viel gefeiert und getanzt.

Da begann der König, ein Schloss zu bauen, größer und prächtiger als alle anderen. Doch das Schloss wurde und wurde nicht fertig, und immer teurer wurde es auch. Und er beschloss auch, dass alle Kinder auf einer Schulbank sitzen sollten - ob Bauer, Bürger oder Baron - und baute große neue Schulen. Und das Volk musste alles bezahlen, obwohl die Ernten immer schlechter wurden. Bald begann es zu murren.

O weh, auch die Brüder des Königs klagten nun über ihn. Sie stritten aber, wer von ihnen auf den Thron sollte. Und so herrschten Missgunst und Eitelkeit. Schließlich dankte der König - der Sorgen überdrüssig - ab. Der älteste der Brüder setzte sich durch und die Krone aufs Haupt. Doch die jüngeren blieben garstig, und im Volke wurde kaum gejubelt.

Da erinnerten sich manche an den alten König, dessen Sohn ein gar prächtiger Prinz geworden war. Und sie vertrieben die schwarzen Brüder und machten den roten Olof zum König. Der schwarze Ritter aber zog sich auf ein kleines Schloss auf einer Insel zurück. Und wenn er nicht gestorben ist, dann sitzt er da noch heute.