Eine Beschwerde von Geneviève Wood

Es ist enger geworden. Von Liegestuhl zu Liegestuhl passte am sonnigen Auftakt des Pfingstwochenendes häufig nur noch ein ausgestrecktes Paar Beine, und vorbeifahrende Doppeldeckerbusse mit Touristen an Bord stören den freien Blick auf die Elbe. Die Touristen starren einen an wie im Zoo. Statt auf riesige Containerschiffe, die hier seltener entlangfahren als weiter elbabwärts, fällt der Blick nun auf Brücke 9, auf die Barkassen "Angelika" und "Heidi".

Die Betreiber der drei Beach-Clubs an den Landungsbrücken können nichts dafür, aber mit dem Umzug ihrer Strandbars von der Van-der-Smissen-Straße auf das Parkdeck neben dem Alten Elbtunnel vor zwei Jahren ist dieses besondere Flair, diese Urlaubsatmosphäre verschwunden. Es war eben ein ganz besonderes Lebensgefühl, sich zu Hause wie am Meer zu fühlen. Es gab viel Fläche, Tonnen von Sand. Die Enge der Stadt, der Straßenverkehr waren hier weit weg.

Vorbei. Die Beach-Clubs sind zu Terrassen mit Sand verkümmert, weil der Stadt Hamburg Touristen wichtiger sind als die Bewohner dieser Stadt.

Vor acht Jahren hatte der City Beach-Club als Erster eröffnet. Und immer wieder gab es seitdem Standortprobleme. Erst war der Beach-Club an der Großen Elbstraße, bis dort ein Haus gebaut werden musste. Dann ging es mit zwei weiteren Beach-Clubs an die Van-der-Smissen-Straße. Weil dort ein Kreuzfahrtterminal gebaut wird, mussten die Beach-Clubs weg. Damit Touristen ihre Seereise von Hamburg aus beginnen können. Die Hamburger haben davon aber nichts.

Im Gespräch war auch mal ein Standort neben dem Musicalzelt vom "König der Löwen" auf der gegenüber liegenden Elbseite (mit einem tollen Blick auf Elbe und die Stadt). Seit zwei Jahren sind sie jetzt also auf einem Parkdeck. Unten Autos, oben ein bisschen Sand, Bastmatten und Palmen. Sicher, die jetzige Lage hat den Vorteil, dass Reeperbahn und Landungsbrücken (Touristen!) nahe und die öffentliche Verkehrsanbindung sehr gut ist. Aber für Hamburg, die Stadt am Wasser, ist es einfach nur peinlich, dass eine Attraktion wie die Beach-Clubs so stiefmütterlich behandelt wird. Übrigens: Auch die Erlaubnis für das Parkdeck ist keine Dauereinrichtung.