In den USA hat die Regierung im vergangenen Jahr 50 Milliarden Dollar in die Rettung von General Motors (GM) investiert. Es galt, den Niedergang des größten Autobauers zu verhindern. In Deutschland rückt jetzt wieder die Frage in den Fokus, ob Politiker Steuergelder von 1,3 Milliarden Euro zur Absicherung von Krediten der GM-Tochter Opel bereitstellen sollen. Der Unterschied: Es geht hier nicht um den Branchenprimus, das wäre hierzulande VW. Sondern um ein schrumpfendes Unternehmen, das schon vor der Finanzkrise mit sinkenden Marktanteilen zu kämpfen hatte.

Zwar haben die Opel-Mitarbeiter am Freitag zur Sanierung ihres Arbeitgebers weitere Zugeständnisse gemacht. Damit hat GM ein neues Argument, in Deutschland und anderen europäischen Standorten Hilfen einzufordern. Doch auch dieses Signal rechtfertigt keine staatliche Unterstützung. Welche ist die Gegenleistung für das Risiko der Steuerzahler, die oft selbst um ihre Stellen bangen müssen?

Opel behauptet, schon 2011 ein Elektroauto auf den Markt zu bringen. Es wird viel zu teuer sein für die meisten Kunden, kritisieren Branchenkenner. Ein neuer Kleinstwagen könne in Eisenach gebaut werden, kündigte die Opel-Entwicklungschefin an. Doch es ist fraglich, ob das Thüringer Werk in ein paar Jahren überhaupt noch zu Opel gehören wird. Der Zukunftsplan des Autobauers birgt viele Unsicherheiten. Sicher dagegen ist, dass GM im ersten Quartal einen Gewinn von 865 Millionen US-Dollar eingefahren hat. Ziemlich viel Geld für einen Bittsteller. Die Amerikaner sollten ihr Europageschäft alleine sanieren.