Es ist vorbei. Vorerst. Die Armee hat das Blutvergießen in Bangkok beendet, die Widerstandscamps gestürmt, die Rothemden haben kapituliert. Wieder sind die Militärs der entscheidende Machtfaktor in dem Königreich, das seit 1932 fast 20 Staatsstreiche erlebt hat. Viel spricht dafür, dass der Protest nur eine Pause einlegt. Denn der soziale Konflikt, der Thailand an den Rand des Bürgerkrieges geführt hat, ist nicht gelöst.

Im Gegenteil, blinder Hass vergiftet Hirne und Herzen. Die Rothemden, meist arme Bauern aus dem Norden und Anhänger des gestürzten Premiers Thaksin Shinawatra, fordern Wahlen, während die Regierung des von der Armee ins Amt gehievten Ministerpräsidenten Abhisit Vejjajiva um ihre Pfründe fürchtet. Die Armee hatte Thaksin abserviert, weil er der alten Elite aus Konservativen, Royalisten und Geldadel in die Quere gekommen war. Dabei ist Thaksin, der vom Exil aus die Massen aufstachelt, keine Lichtgestalt. Der Mann ist korrupt. Aber demokratisch gewählt.

Das zählt in Thailand wenig. Und das ist einer Demokratie unwürdig. Der soziale Riss wird sich weiter vertiefen, wenn die Militärs nicht erkennen, dass die Zukunft des Landes nicht ihnen gehört, sondern dem Volk.