Näher dran an den Menschen ist in der Hamburger Verwaltung niemand. In den Bezirksämtern wird erledigt, wozu Recht und Gesetz uns einfache Bürger zwingt: den Pass verlängern, eine Baugenehmigung beantragen, die Ehe so schließen, dass sie steuermindernd wirkt. Wer ist schon einmal in der Justizbehörde gewesen? Der Schreiber dieser Zeilen noch nie - und er glaubt durchaus, ein komplettes Leben ohne Justizbehördenbesuch hinter sich bringen zu können.

Bezirksämter sind wie Werkzeugkästen, die für die Menschen eine Grundausstattung an staatlichen Instrumentarien bereithalten. Der Schraubenzieher liegt da, der halbzöllige Spezialschlüssel eben gerade nicht. Der ist in den Fachbehörden zu finden, die auch mit darüber entscheiden, wann dieser Schlüssel zum Einsatz kommen muss und wann der Schraubenzieher reicht. Die Konsequenz aus dieser Aufgabenverteilung ist eigentlich klar. Die Bezirksämter werden bei den Sparbemühungen nicht über Gebühr beansprucht, sondern als Basisverwaltung weitestgehend geschützt. Und Senat und Fachbehörden sorgen dafür, dass der Spezialschlüssel möglichst selten gebraucht wird - und bauen so in ihrem Bereich Personal ab. Das ließe sich sicher auch durchsetzen, wenn die Bezirke zu entscheiden hätten.

In diesem Fall liegt die Sache leider anders. Der Senat beschließt, und die sieben Bezirke müssen 65 Millionen Euro sparen. Nur beim "Wie" können sie noch mitreden. Die Folge: Derzeit sieht es so aus, als würden die Schraubenzieher eingespart werden - zugunsten der Spezialschlüssel, die kaum jemand braucht.