Seit fast jeder Haushalt mit wenigstens einem PC ausgestattet ist, plagt Eltern diese Horrorvorstellung: Was, wenn der hoffnungsvolle Nachwuchs den ganzen Tag vor dem Bildschirm mit irgendwelchen stupiden Ballerspielen verbringt? Auch mir, Vater eines Sohnes, war diese Furcht nicht gänzlich fremd. Die Zeiten sind vorbei. Stattdessen frage ich mich heute, wie ich mit Yoga-Übungen mein Alter reduzieren kann. Und das kam so: Weihnachten 2006 entdeckte mein Sohn bei seinen Cousinen die Spielekonsole Wii. Sie unterscheidet sich von anderen Geräten dadurch, dass sie sich nicht mit Tastatur und Joystick bedienen lässt. Vielmehr zappelt man mit einer Fernbedienung in der Hand vor einem möglichst großen Monitor herum. So lassen sich kleine Männchen steuern, die auf dem Bildschirm allerlei sportliche Übungen vollführen. Mein Sohn war sofort Feuer und Flamme für das Gerät. Und da die Begeisterung nachhaltig zu sein schien, bekam er die Konsole als Geburtstagsgeschenk.

Aus der Sicht von uns Eltern hat die Wii klare Vorteile gegenüber Konkurrenzprodukten. Weil es am meisten Spaß macht, mit ihr vor dem Fernsehgerät im Wohnzimmer zu spielen, hat man den Nachwuchs stets im Blick. Zudem haben offenbar fast alle Wii-Spiele irgendetwas mit Sport zu tun. Ballerspiele sind uns jedenfalls bisher nicht untergekommen.

Allerdings gibt es auch unerwartete Nebeneffekte. So hat uns unser Sohn dazu animiert, bei einem Fitness-Spiel mitzumachen. In der ersten Runde berechnet die Wii anhand des Geburtsdatums, des Gewichts und einiger Übungen das biologische Alter. Bei mir kam sie auf 60 Jahre. Das ist natürlich eine Frechheit. Ich bin ein äußerst fitter Forty-Something!

Wenigstens gibt einem das Gerät die Möglichkeit, diesen Wert zu verbessern. Am besten geht das mit Yoga-Übungen. Und deshalb hänge nun auch ich vor der Spielekonsole.