Keinen Hamburger Lehrer kennen sie besser als ihn, die Vermieter der Stadt, die Makler und die Experten des Mietervereins. Sie schätzen Oberstudienrat Carl-Jürgen Bautsch, 57, als einen der intimsten Kenner des Hamburger Wohnungsmarktes. Kein Lehrer dürfte sich je intensiver mit dem Auf und Ab der Mieten beschäftigt haben.

Statt frontalen Unterrichts steht bei ihm Lebensnähe auf dem Stundenplan: Der Geografie- und Chemie-Lehrer am Gymnasium Ohmoor wertet mit seinen Schülern Wohnungsanzeigen aus und erstellt so das wohl beste Abbild der Wohnsituation in Hamburg.

"Sozialräumliche Unterschiede lassen sich auch über Mieten erforschen", sagt der aus Bad Bevensen stammende Bautsch, der ein Reihenhaus in Schnelsen besitzt. So untersucht er zum Beispiel den Wandel innerstädtischer Quartiere mit allen Vor- und Nachteilen. Vorteile wie die Weiterentwicklung heruntergekommener Viertel, Nachteile wie die Vertreibung der alten Mieter.

Ohne Rechnerhilfe wäre das ein mühseliges Unterfangen. Doch Carl-Jürgen Bautsch hatte am Ohmoor-Gymnasium schon den Ruf eines Computer-Pioniers, als er 1982 dort anfing. "Ich bin da reingerutscht", sagt er. Heute sind es 170 PCs und Notebooks, die es zu betreuen gilt.

Zwei Söhne, 19 und 16, haben er und seine Frau Heike. Als Schüler besuchen die beiden ebenfalls das Ohmoor-Gymnasium, und auch für sie gehören Computer selbstverständlich zum Alltag. Vaters Fußstapfen eben.