Ein Teil der Seeleute der 127 Meter langen “Marida Marguerite“ konnte offensichtlich in einen Sicherheitsraum flüchten - aber eben nicht alle.

Hamburg. Das Schicksal der 22-köpfigen Crew des deutschen Chemietankers "Marida Marguerite" ist weiter ungewiss. Nachdem das Schiff vor der Küste Omans am Sonnabend von Piraten überfallen worden war, wurde es von den Seeräubern offensichtlich weiter in Richtung der somalischen Küste gebracht. "Wir beobachten die Situation", hieß es gestern bei der EU-Marinemission Atalanta in London. An Bord des unter der Flagge der Marshallinseln fahrenden Schiffs sind 19 Inder, ein Ukrainer und zwei Seeleute aus Bangladesch.

Ein Teil von ihnen konnte offensichtlich in einen angeschlossenen Sicherheitsraum flüchten, als sie rund 200 Kilometer vor der Küste von einem kleinen Boot aus mit Granaten angegriffen worden waren. Aber eben nicht allen gelang es, in den Schutzraum zu kommen - sodass ein Eingreifen von EU-Marineeinheiten als gefährlich gilt. Die 127 Meter lange "Maria Marguerite" gehört dem Hamburger Unternehmen Wölbern Shipping, einer Tochter des Finanzunternehmens Wölbern Invest.

In den vergangenen Jahren wurden vor Somalia immer wieder Schiffe von Piraten gekapert, die Lösegeld forderten. Mehrere Monate wurden im April 2009 die Crewmitglieder des Hamburger Frachters "Hansa Stavanger" als Geiseln gefangen gehalten.