Was ergibt eins plus eins? Genau. Es gibt jedoch Fragen, die weitaus schwieriger zu beantworten sind. Für alle Eltern lautet eine davon: Welche ist die ideale Schule für mein Kind? Plötzlich werden Kindergärten, Vorschulen und Spielplätze zu Börsen des Diskurses über pädagogische Ansätze und Meinungen über kindgerechte Schulgebäude. Denn anders als früher, als Schulanfänger auch in Hamburg meistens die nächstliegende Grundschule (ab Sommer: Primarschule) besuchten, stehen inzwischen in jeder Region mehrere Standorte zur Auswahl. Deshalb ist es wichtig, sich frühzeitig aus erster Hand zu informieren, gemeinsam mit dem Kind eine Meinung zu finden - und vor allem: Gelassenheit zu bewahren.

Der Start ins Schulleben beginnt mit einem Brief, den die Hamburger Kinder im Alter von viereinhalb Jahren von ihrer regional zuständigen Primarschule bekommen. Es ist die (verpflichtende) Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Dabei sollen Eltern und Kinder einen Eindruck von der Schule bekommen. Und die Schule überprüft, ob es bis zum Schulstart noch besonderen Förderbedarf gibt, beispielsweise der Deutschkenntnisse.

Etwa sechs Monate vor dem Einschulungstermin im Sommer laden die 164 Primarschulen zu Informationsveranstaltungen. Nach dem Motto "Kurze Beine, kurze Wege" sieht die Schulverwaltung vor, dass die Schulanfänger an der nächstgelegenen (staatlichen) Schule angemeldet werden. Das Schulinformationszentrum gibt rechtzeitig die Übersicht "Hamburgs Primarschulen" heraus ( www.hamburg.de/primarschulen ). Über das Schulinfosystem ( www.schulen.hamburg.de ) kann man sich online über die einzelnen Standorte informieren.

Grundsätzlich sind alle Hamburger Primarschulen verlässliche Halbtagsschulen. Unterrichtet wird von 8 bis 13 Uhr. Daneben gibt es derzeit 64 Ganztagsgrundschulen, in denen die Kinder bis 16 Uhr betreut werden. Ab Sommer 2010 haben auch Kinder mit Behinderungen das Recht, eine allgemeine Schule zu besuchen, 272 Integrationsklassen und 350 integrative Regelklassen stehen zur Auswahl. Eine weitere Besonderheit sind sogenannte Schmetterlingsschulen mit Angeboten zur Begabungsentfaltung, darunter Matheförderprogramme oder Philosophie ( www.schmetterlingsschulen.de ).

Sechs Primarschulen bieten bilinguale Klassenzüge an - Infos hierüber unter: www.hamburg.de/broschueren oder bei www.bilingual-erziehen.de .

Neben den staatlichen stehen den Erstklässlern 42 Privatschulen offen, zum Beispiel die konfessionellen Schulen, die Kinder aller Glaubensrichtungen besuchen können. Die Nachfrage ist meist größer als die Zahl der Plätze. Bestens eingeführt sind in Hamburg auch die Rudolf-Steiner-Schulen ( www.waldorfschulen-hamburg.de ), in denen die künstlerische Förderung der Schüler eine wichtige Rolle spielt.